Liebe ... von abgemeldet (und ihr Ende) ================================================================================ Kapitel 1: Der Anfang vom Ende ... ---------------------------------- „Folg ihr, aber leise!“, trichterte Kapitän Smoker dem jungen Kadetten ein. Dieser nickte, stand stramm und folgte Tashgi dann so leise es ihm eben möglich war. Smoker sah ihm hinterher und runzelte die Stirn kritisch, während er weiter an seinen zwei Zigarren paffte. Tashgi benahm sich in letzter Zeit höchst seltsam. Nun, seltsamer als sonst. Seit 10 Monaten war Smoker der Strohhutbande nun schon auf den Fersen, doch immer wieder entwischten sie ihm. Und seit 12 Wochen verabschiedete sich nun auch noch sein Leutnant, wenn es hieß, die Piraten wären in der Stadt und sie könnten einen Hinterhalt planen. Kopfschmerzen, Übelkeit, Grippe … das waren Tashgis Ausreden, wenn es ans Eingemachte gehen sollte. Doch Smoker hatte schon vor langer Zeit gemerkt, dass dies nur Lug und Trug war. Sie sah doch schließlich kerngesund aus, wie sollte sie dann bitte krank sein?! Und nun hatte er endgültig die Nase voll gehabt. „Es tut mir Leid, Kapitän Smoker, ich werde mich wohl erst einmal ein wenig hinlegen. Ich fühle mich nicht gut“, klang ihm die Stimme des Leutnants noch im Kopf, als sie vor 10 Minuten die Basis verlassen und in die Stadt gegangen war. Smoker wollte wissen, was zum Teufel sie da trieb, und das ein wenig plötzlich. Da er sich selbst aber mit der „Mission Strohhut“ beschäftigen musste, hatte er einen jungen Kadetten angewiesen, ihr zu folgen und Bericht zu erstatten. Hoffentlich ging das auch gut … Der Kadett, dessen Name übrigens Jeffrey war, zuckte zusammen und huschte schnell hinter die nächste Hauswand, als sich Tashgi umdrehte und prüfend zu allen Seiten sah. Dann bog sie nach rechts ab und verschwand aus seinem Gesichtsfeld. Stimmen wurden laut. „Da bist du ja endlich!“ „Au, das tat weh!“ Jeffrey erstarrte, als die zwei Schemen hinter der Ecke wieder hervorkamen. Tashgi sah mit festem Blick auf die Straße, doch wer war das hinter ihr? „Nein, unmöglich …“, keuchte der Soldat und starrte den Großgewachsenen Schwertkämpfer an, der den Leutnant festhielt wie einen kostbaren, sagenumwobenen Schatz, sie vor sich herschob und dabei dem grimmigen Gesicht kein Lächeln abgewinnen konnte. Jeffrey blieb immer noch erstarrt stehen, erst dann löste er sich aus dieser Stellung und friemelte an der Miniteleschnecke an seiner Hand herum, die ihm Smoker vorhin noch gegeben hatte. „Kapitän, Kapitän!“, sagte er atemlos und starrte den zwei davongehenden Gestalten nach. „Was ist denn, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit!“, donnerte Smokers Stimme aus der Teleschnecke, die vor Schreck blau anlief. „Leutnant … Leutnant Tashgi! Sie wurde gefangen genommen! Von diesem Schwertkämpfer Lorenor Zorro!“, erwiderte Jeffrey hastig und hüpfte von einem Bein auf das andere. „Was zum Donner-?!“, entfuhr es dem Kapitän. „Wo sind Sie? Gehen Sie ihnen hinterher, ich schicke Verstärkung“, redete er weiter. Der Kadett nannte ihm den genauen Ort, beendete das Gespräch und quetschte sich dann durch die Menge auf dem Marktplatz, um Zorro und Tashgi nicht aus den Augen zu verlieren. „Aua, verdammt …“, murrte der Leutnant und setzte sich auf die Bank am Rande des Weges. Zorro lächelte leicht und nahm neben ihr Platz. „Du machst aber auch nur Dummheiten…“ „Was kann ich denn dafür, wenn dieser rostige Nagel genau an der Stelle der Kiste ist, wo ich mich abstützen will?“ Der Schwertkämpfer zuckte mit den Schultern. „Du hättest davor ja auch mal hinsehen können.“ Tashgi streckte ihm die Zunge raus und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. Zorro lächelte leicht und sah sie von der Seite her an. Oh ja, er wusste noch wie gestern, wie sie sich kennen gelernt hatten … Es war ein warmer Frühlingstag gewesen und die Strohhutbande hatte an einer kleinen Hafenstadt angelegt. Zorro stand völlig unschuldig -Wie immer- und sehr orientierungslos an einer Kreuzung und fragte sich nun zum hundertsten Mal, wo zum Kuckuck noch mal der Hafen war. Dann hatte er schon die kalte, spitze Klinge eines Schwertes im Nacken gespürt und die feindselige Stimme Tashgis vernommen, die ihn wissen ließ, dass er verhaftet sei und die Schwerter weglegen sollte. Ja, Zorro hatte zugeben müssen, er war ziemlich überrascht gewesen, sie plötzlich hier anzutreffen. Doch er hatte nur manlike gegrinst, sich umgedreht und das Schwert mit der Hand gepackt, sodass ihm Blut über die Finger gelaufen und auf den Boden getropft war. Irgendwie war ihm das seltsame Gefühl der Freiheit … ja, Freiheit, Sorglosigkeit überkommen, als er sie gesehen hatte. So anmutig, frech, tolerant und … frei. Ohne ein weiteres Wort und seinen männlichen Trieb zurückhalten könnend hatte er das Schwert zur Seite geschoben, sich vorgebeugt und sie geküsst. Und nun … nun waren sie zusammen, wenn man das so nennen konnte. Es war nicht sehr einfach für sie, schließlich müssten sie eigentlich Todfeinde sein. Und sehen konnten sie sich auch nur sehr selten, wenn, dann unter Vorsichtsmaßnahmen. Weder Ruffy und Co. noch die Marine wussten von ihrer Beziehung, und sie hatten auch nicht vor, dass in die Weltgeschichte herumzuposaunen. Manchmal wünschte sich Zorro schon ein wenig mehr Nähe, vor allem auf den langen, trostlosen Abenden auf dem Schiff, doch das Wiedersehen war dann umso schöner. Tashgi lächelte den Schwertkämpfer an und sah dann wieder geradeaus. Ein sanfter Wind kam auf, fuhr durch die Kronen der Bäume und umspielte ihr Gesicht, sodass ihr Haar zu tanzen schien … Smoker duckte sich und ging so leise es ging weiter, die restlichen Soldaten folgten ihnen. Oh ja, er würde nicht nur Tashgi befreien sondern obendrein auch noch Lorenor Zorro gefangen nehmen. Dann würde er sich einen netten, kleinen Hinterhalt ausdenken und so die restlichen Strohhüte aus ihrem Versteck locken. Genauso würde er es tun … Der Kapitän hielt inne, als Jeffrey vor ihm stehen blieb und sie zur Seite winkte. Das dichte Gebüsch gab ihnen optimal Deckung, Zorro würde sie also nicht bemerken. Smoker trat näher heran und gab dann einige Handzeichen. Die Soldaten nickten, stellten sich geduckt auf und legten ihre Gewehre an. Erst dann warf Smoker einen Blick durch die Blätter und runzelte die Stirn. Wie eine Gefangene sah Tashgi im Moment wirklich nicht aus … Und da? Was tat sie jetzt? Sie lächelte sogar und lehnte sich an den Schwertkämpfer, der sich hinabbeugte und sie küsste. Dem Kapitän blieb fast das Herz stehen. Das … nein… das konnte nicht wahr sein. Wie denn auch? Sie war ein Leutnant, er ein Pirat! Also wie um Dreiteufelsnamen?! Smoker schüttelte den Kopf und starrte wie gebannt zu den beiden. „Ich liebe dich …“, flüsterte Tashgi zärtlich und strich Zorro über die Wange, der wohlig die Augen schloss und diese Zärtlichkeit genoss. Hass, Zorn, Wut loderten in Smoker auf. Er sah nach links und rechts und bemerkte die ebenfalls geschockten Mienen der Soldaten. „Anlegen!“, zischte er und richtete sich auf. Um die Bank, auf der Tashgi und Zorro saßen, erhoben sich nach der Reihe alle Soldaten, die Gewehre angelegt und entsichert, bereit zum Schuss. Der Schwertkämpfer griff instinktiv zu seinen Waffen und rückte näher zu seiner Liebsten, um sie zu beschützen. Smoker straffte sich, ließ sich seine Gefühle nicht anmerken und betrat die Lichtung. „Lorenor Zorro, sie sind hiermit verhaftet. Ihr Urteil wird das Gericht fällen. Leutnant Tashgi, auch sie sind hiermit verhaftet und zum Tode wegen Hochverrat an der Regierung verurteilt“, sagte er mit monotoner, fester Stimme. Zorro zischte böse und zog die Schwerter. Er wusste, dass er gegen den Kapitän nicht viel ausrichten konnte … wie auch? Schließlich konnte man Rauch nicht zersäbeln … doch wenn er Tashgi wenigstens die Bahn frei räumen konnte, sodass sie fliehen konnte … Smoker schien seinen Plan durchschaut zu haben, denn dunkle Rauchwolken schossen aus seinen Armen genau auf den Leutnant und Zorro zu. Der Schwertkämpfer unternahm trotzdem den Versuch und stach zu, doch es brachte nichts. Sein Schlag ging ins Leere und gleich darauf spürte er das drückende Gefühl des kalten Rauches, der ihn umklammerte wie die graue Hand eines Riesen. Tashgi neben ihn schrie auf, wandte sich und trat umher, doch es brachte nichts … „Nein, sie kommen zusammen in eine Zelle“, ordnete Smoker an, als die Soldaten Zorro und Tashgi in Einzelhaft bringen wollten. „Aber-“ „Ich hab gesagt zusammen!“, polterte der Kapitän. Die Soldaten strafften sich, schubsten den Schwertkämpfer und Tashgi ein wenig unsanft in eine kalte, muffige Zelle und ließen dann das Hochsicherheitsgitter zufallen. Tashgi begann zu schluchzen und drückte sich an Zorro. „Es tut mir Leid … das ist alles meine Schuld …“, murmelte sie unter Tränen. Der Schwertkämpfer schloss seine starken Arme um das junge, schluchzende Ding und schüttelte den Kopf. „Nein… das stimmt doch gar nicht“, versuchte er sie zu beruhigen. Zorro wusste nicht, ob er sterben würde, oder nicht. Vielleicht, so dachte er jedenfalls, würde er etwas länger unter den Lebenden weilen, da Smoker ihn brauchte, um auch Ruffy und die anderen anzulocken. Höchstwahrscheinlich milderte der Umstand, dass er früher Piratenjäger gewesen und so viele Städte von dieser Plage befreit hatte, seine Strafe und er musste nur bis an sein Lebensende hier in diesem dreckigen Loch sitzen… Doch Tashgi würde sterben müssen. Das war das Urteil bei der Todesstrafe… Und was würde Zorro dann noch tun? Ohne sie war das Leben doch sinnlos… „Zorro …“, sagte Tashgi und nahm sich halbwegs zusammen. „Du … du wirst wahrscheinlich … nicht … exekutiert …“, fing sie an, offenbar kannte sie die Gesetze sehr gut. Sie straffte sich und löste sich von dem Schwertkämpfer, der immer noch nicht begriff, was sie wollte. „Ich möchte, dass du das Beste daraus machst … und … und weiterlebst … für mich … ja?“, fragte Tashgi mit schwerer Stimme, sah ihm jedoch fest in die Augen. Zorro konnte sie nur einen Moment anstarren und dann wild den Kopf schütteln. „Nein, ich werde mir irgendwie schon das Leben nehmen können. Ohne dich hat es keinen Sinn mehr!“, widersprach er heftig. Tashgi brach wieder in Tränen aus. „Oh bitte nicht Zorro … Das … ich würde denken, dass das alles meine Schuld ist … bitte, bitte tus nicht …“ Glitzernde Tränen liefen ihr über die blassen Wangen und tropften auf den harten Steinboden. Es war rabenschwarz in der Zelle, kein Fenster, noch nicht einmal ein Loch ließ etwas Mondlicht herein und die Wachen hatten weiter weg Position bezogen, um den Alarm vor der Zelle nicht auszulösen. Zorro schluckte hart. Ja, er würde es ihr versprechen … aber daran halten? Nein, das kam nicht in Frage... Der Schwertkämpfer zog Tashgi an sich heran und bettete ihren Kopf auf seine Brust. Dann erfüllte seine Stimme das kleine, kalte Steingefängnis. Jene Stimme, die Tashgi so liebte, mit der sie abends so gern einschlief und am morgen wieder aufwachte … „Was ich für die fühle bleibt, was ich auch immer tu. Ich werd´ weiterleben, weiß ich auch nicht wozu. Ich werd bis zum letzten Tag, mich fragen: Wo bist du? Wollten wir nicht glücklich sein, ein ganzes Leben lang? Welches Schicksal hat uns zwei verdammt zum Untergang? Sind die Sterne gegen uns? Lässt der Himmel uns allein? Zahlen wir für ein Verbrechen, das die Götter nicht verzeihn´? Oder ist das nur das Spiel von einer bösen Macht? Wir sahn´ das Paradies vor uns Und stürzten in die Nacht …“ Smoker nickte den Wachen zu, schaltete den Alarm aus und ging dann den steinernen Korridor entlang bis zur hintersten Zelle, dort blieb er mit hinter dem Rücken verschränkten Armen stehen. Zorro saß an der Wand gelehnt, Tashgis Kopf auf der Schulter. Sie war vor lauter Erschöpfung und Tränenvergießen eingeschlafen. Doch der Schwertkämpfer war noch wach. Er löste sich behutsam von dem Leutnant, stand auf und ging auf Smoker zu. „Ich schulde dir noch etwas … für damals, dass du mich in Alabasta aus dem Wasser gezogen hast. Bei Sir Crokodile“, fügte Smoker noch hinzu, als Zorro nur verwirrt dreinsehen konnte. Dieser zuckte dann mit den Schultern. „Ruffy hat es mir aufgetragen“, antwortete er. „Ja, aber du hättest es nicht tun müssen. Raus lasse ich dich bestimmt nicht und auch Tashgi werde ich nicht helfen können… doch einen Wunsch … den hast du doch sicherlich“, wiederholte Smoker sich. Zorro dachte lange nach, bevor er einen Entschluss fasste. „Sag vor Gericht gegen mich aus … ich möchte zum Tode verurteilt werden“, sagte er mit fester Stimme. Smoker sah ihn überrascht an. „Ein Leben ohne ihre Stimme, ihr Antlitz … ohne sie prinzipiell …“ Zorro schüttelte den Kopf und deutete kurz auf die schlafende Tashgi. Smoker nickte, er verstand. „Nun gut, dass lässt sich einrichten …“, antwortete er. „Und ähm …“, murmelte der Schwertkämpfer noch einmal. „Ich würde gern … mit ihr … zusammen exekutiert werden…“ Der Kapitän runzelte die Stirn, doch auch das begriff er. Zorro wollte nicht, dass Tashgi ihre Haltung verlor, während sich die Gewehre auf sie richteten. Er wollte, dass sie das letzte, was sie hier auf Erden sehen würde, er war. „Ich tue mein Möglichstes…“ Gleißend hell strahlte die Sonne vom Himmel und versengte den Zuschauern den Nacken. Keine einzige Wolke war am Himmel zu sehen, nur ein unvergessliches aquamarinblau. Es war, als würde der Himmel sich selbst über die Hinrichtung einer Hochverräterin und eines Piraten freuen. Gemurmel ging durch die Menge, Gerüchte wurden breit. Würde der Strohhutjunge auftauchen und seinen Kumpanen retten? Warum wurden die beiden eigentlich zusammen hingerichtet? Und was war an dem Gerücht, dass Smoker sich dafür eingesetzt hatte? Der Kapitän saß auf einem Stuhl neben den grauhaarigen Richter und sah auf die kleine Plattform vor der Mauer. Dort würden sie stehen … Ein eisiger Schauer lief ihm über den Rücken, als er an die vergangen zwei Tage dachte. Die vielen Stunden, die er auf die Richter eingeredet hatte. Es würde Zeit und Geld sparen, würde man sie zusammen exekutieren. Und was dieser Schwertkämpfer doch schon alles angerichtet hatte, er verdiente nichts weiter als den Tod … Smoker schüttelte den Kopf, seine Augen wanderten über die Menge. Würde Ruffy erscheinen und Zorro retten wollen? Und, würde der Schwertkämpfer sich überhaupt retten lassen? Smokers Gedanken wurden unterbrochen, als die schwere Eisentür sich neben ihn auftat. Zwei Gestalten, umringt von zahlreichen bis an die Zähne bewaffnete Soldaten stolperten in den Staub heraus und blinzelten gegen das grelle Sonnenlicht an. Zorro blieb dicht bei Tashgi, um ihr zu zeigen, dass er bei ihr war. „Das kann doch alles nicht wahr sein…“, murmelte sie vor sich hin und sah auf den dreckigen Boden. Ihre Hände waren mit eisernen Ketten zusammengefesselt. Zorro sagte nichts. Nein, er hatte ihr nicht erklärt, warum auch er exekutiert würde. Schließlich hatte er ihr doch versprochen, weiterzuleben, nicht wahr? Die Plattform, die ihr unweigerliches Ende sein würde, rückte immer näher. Die Menschen um sie herum waren totenstill und starrten sie gebannt an. Der stolze Schwertkämpfer neben der eingeknickten jungen Frau … ein wirklich kurioses Bild. Zorro und Tashgi wurden die Treppen hinaufgescheucht und stellten sich mit dem Gesicht zur Menge nebeneinander auf. Dann folgte endloses Gerede über ihre Verbrechen und die und die Verordnung, die besagte, dass das und das geschehen müsste bla bla bla …“Möchten Sie noch etwas sagen, Leutnant Tashgi?“ Die Angesprochene schüttelte stumm den Kopf. „Und Sie, Lorenor Zorro?“ Der Schwertkämpfer ließ seinen Blick über die Menge schweifen und erkannte einige Gestalten in grauen Mänteln. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Dann erhob er die Stimme, klar, kraftvoll. „Ruffy, solltest du hier sein“, fing er an und bemerkte, wie ein Raunen durch die Menge ging, „ Lass es bleiben, ja? Sonst bringst du dich auch noch in Schwierigkeiten. Ich habe nicht den Traum erfüllt, den ich euch verraten habe doch … doch ein tief in mir schlummernder anderer Traum ist dafür in Erfüllung gegangen. Und nur wegen Euch. Danke. Ich wünsche dir, Ruffy, alles Glück. Du wirst Piratenkönig, ich glaube an dich. Lass seinen Namen bis hinauf in den Himmel klingen! Und auch ihr anderen … erfüllt euren Traum, denn ihr wisst nicht, wann euer Leben plötzlich enden könnte …“ Damit drehte sich Zorro um und starrte zur Mauer. Ruffy, der unter seinem grauen Mantel gehörig schwitzte zuckte zusammen. „Nein, Zorro …“, murmelte er mit Schreck geweiteten Augen. Doch … er akzeptierte Zorros Wunsch. Er wollte in Ruhm und Ehre sterben und dafür würde Ruffy schon sorgen. Nein, Zorros Leiche bekamen sie nicht um sie dann irgendwo auf einem Massenfriedhof zu verscharren und sein Andenken damit zu beschmutzen. Und wenn es sein eigenes Leben kosten würde, Ruffy spürte, dass es seine Pflicht als Kapitän war. Tashgi schluckte und drehte sich ebenfalls um. Das Weiß der Mauer schien ihr unendlich grell und blendend. „Hab keine Angst …“, murmelte Zorro neben ihr und lächelte sogar leicht. Keine Angst haben? Nein, sie hatte wirklich keine Angst… Sie war starr vor Furcht. Zorro bemerkte dies. Was sollte er tun? Sie sollte so nicht sterben … nicht in Angst, Schrecken, Verzweiflung. Und abermals erhob Zorro seine Stimme. „Jeder irrt durch das Dunkel der Welt. Blind vor Ehrgeiz – stumm vor Schmerz. Hofft auf ein Licht, das die Nacht erhellt. Folgt der Pflicht, verrät das Herz. Heute kommt mir das unglaublich vor, weil ich so nicht leben will. Heute kommt mir das unglaublich vor, weil ich so nicht lieben will. Ich will für die Tag für Tag Ehrlich und gut sein, frei und stark. Jeder irrt durch das Dunkel der Zeit. Man gewinnt und wird besiegt. Lernt zu leben mit Lüge und Streit, wer nicht kämpft, der unterliegt. Ich will nicht sehn was zwischen uns steht, weil ich so nicht leben will. Ich will nicht sehn was zwischen uns steht, weil ich so nicht lieben will. Ich trag einen Traum in mir: Ein Neues Leben nur mit dir. Von deinem Mut getragen, will ich durchs Dunkel gehen, bis in ein andres Leben, wo wir zwei uns wiedersehn´. Tashgi hob leicht den Kopf, eine einzelne Träne rann ihr über die Wange und tropfte auf den Boden. Doch sie lächelte und antwortete dann leise: „Jeder irrt durch das Dunkel der Welt. Jeder wächst durch Schmerz und Not. Zwei die Liebe zusammenhält Schreckt kein Leid und trennt kein Tod. Ich verachte was man mit uns macht, weil ich so nicht leben will. Ich verachte was man mit uns macht, weil ich so nicht lieben will. Ich will immer bei dir sein, von jetzt an niemals mehr allein …“ Abermals hallte Zorros Stimme über den Platz. Die Menge war mucksmäuschenstill, fragte sich plötzlich, warum man sie zum Tode verurteilt hatte. Es waren doch nur Liebende. Was hatten sie denn verbrochen? „Die Welt dort wird der Wirklichkeit nicht gleichen … Und nichts und niemand sperrt uns beide ein. Kein Schatten dieser Welt kann uns erreichen. Du wirst mein Mut und meine Hoffnung sein …“ Auf Befehl wurden die Gewehre angelegt. Zorro sah Tashgi an, die seinen Blick erwiderte. „Ich liebe dich …“, sagten sie wie aus einem Munde, bevor sie leicht lächelten. Dann ertönte das Geräusch der Schüsse … [br] Die Geschichte stellt die Frage, wo der Sinn des Leidens liegt. Und die Hoffnung gibt als Antwort: „Liebe, die den Tod besiegt.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)