Hija De La Luna von Sunrisepainter (FW/OC, GW/HG, HP/GW, HP/CC, RW/LB) ================================================================================ Kapitel 14: Im Verbotenen Wald ------------------------------ 14. Im Verbotenen Wald Seit einer halben Stunde liefen sie schweigend durch den nächtlichen Wald. Fred beobachtete wie sich Hope den Weg durchs Unterholz bahnte und behielt gleichzeitig die Karte im Auge, ob sie den richtigen Weg gingen. Ihr ganzer Körper war angespannt und sie zitterte. Ihm war von Anfang an aufgefallen, dass sie ziemlich unsicher und ängstlich gewesen war. Er und George waren schon oft im Verbotenen Wald gewesen. Er kannte jede Tierart, jeden Pfad und fast jeden Baum. Doch sie war noch nie hier gewesen. Für sie war das eine unbekannte Welt, eine Welt in der sie ihrer Meinung nach überhaupt nichts zu suchen hatte. Er erinnerte sich daran wie er und sein Zwilling das erste Mal den Wald betreten hatten. Sie waren um einiges Jünger gewesen, nicht weniger ängstlich, aber naiv und nicht zu vergessen neugierig. Sie wollten ein Abenteuer erleben. Die Weasley-Zwillinge liebten das Risiko. Fred grinste. Sonst hätten sie sich ja nicht Filch als Opfer ihrer Streiche ausgesucht. Fred war so in Gedanken versunken gewesen, dass er nicht gemerkt hatte, dass Hope stehen geblieben war, so lief er in sie hinein. »Au. Was soll das?«, schimpfte er. Doch das Mädchen regte sich nicht. Stocksteif stand sie da und lauschte. »Hast du das auch gehört!", hauchte sie. Ihr Atem hauchte Eisblumen in die kühle Nachtluft und ihre Stimme zitterte. Auch Fred lauschte. Tatsächlich! Da raschelte etwas im Gebüsch. »Licht aus!«, flüsterte er. »Nox!« »Nox!« Nun war es stockfinster um sie herum. Einzige Lichtquelle war der Mond, der nur mäßig durchs Blätterdach schien. Der Atem der beiden Teenager ging schnell. Hope kniff die Augen zusammen und drückte sich gegen einen Baum. »Hope?«, seine Stimme war jetzt ganz nah an ihrem rechten Ohr. Sie antwortete nicht. Die Angst schnürte ihre Kehle zu. »Du brauchst keine Angst haben. Ich habe dir versprochen, dass uns nichts geschieht und meine Versprechen halte ich ein, okay?« Sie konnte nur nicken. Ihr liefen schon die ersten Tränen über die Wangen. Fred stierte angestrengt über ihre Schulter in die Dunkelheit. Er kannte den Verbotenen Wald fast so gut, wie Hogwarts und in dieser Gegend gab es eigentlich keine Tiere vor denen man sich fürchten musste. Außer den Zentauren, aber deren Hufe waren lauter, als das Rascheln im Busch. Er musst wissen was es war. »Lumos!« »W-w-was m-machst d-du!«, stotterte Hope. »Ich schaue nach, was es ist!«, flüsterte er zurück und machte einen Schritt Richtung Gebüsch. »Nein, was machst du? Bist du verrückt? Lass uns einfach abhauen!«, sie hielt ihn an der Jacke fest. »Keine Angst! es wird nichts Schlimmes sein und zur Not haben wir ja noch unsere Zauberstäbe«, sanft löste er ihre Finger von seiner Jacke und lächelte sie ein letztes Mal an, bevor er sich wieder umdrehte und leise zum Busch schlich. Hope kaute nervös auf ihren Fingernägeln. Ihr fiel das überhaupt nicht. Auch wenn Fred noch so mutig war, wen wollte er damit beeindrucken? Sie oder das gefährliche Wesen im Gebüsch? »Hey Hope komm mal herüber!«, hörte sie da Fred rufen. Ohne nachzudenken stolperte sie vorwärts. Was war passiert? Ihr Herz klopfte bis zum Hals. Fred stand mitten im Busch und drückte ein Paar Zweige auseinander. Er grinste. »Schau mal! Hier ist unser Ungeheuer!« Neugierig und gleichzeitig immer noch ängstlich blickte sie über seine Schulter. Erleichtert atmete sie aus und musste dann lachen. »Ein Eichhörnchen! Ich habe Blut und Wasser geschwitzt wegen eines Eichhörnchens?« »Ja!«, Fred fiel in ihr Lachen mit ein. »Lass uns weitergehen!«, kicherte Hope. Nach einiger Zeit mussten sie den Weg verlassen. Es war schwer gleichzeitig aufzupassen nicht über eine der unzähligen Baumwurzeln zu stolpern und gleichzeitig immer die Umgebung nach möglichen Gefahren im Augen zu behalten. Fred hatte es besonders schwer, weil er auch noch auf die Karte achten musste. Ohne es zu bemerken, verhakte sich Hope mit dem Fuß in einer Wurzel und stürzte mit einem lauten Aufschrei auf den harten Waldboden. Sofort eilte Fred zu ihr. Stöhnend richtete sie ihren Oberkörper auf und spürte sofort einen heftigen Schmerz in ihrem Knöchel. Unter Tränen biss sie die Zähne zusammen. »Alles okay?«, fragte er und half ihr sich aufzusetzen. »Mein Knöchel...ich glaub er ist gebrochen!«, stöhnte sie. »Ich schau mal nach! «, er hockte sich vor ihr auf den Boden und zog ihren Schuh vom Fuß. Ein Schmerzstoß durchzuckte ihren Knöchel und sie vergrub ihre Finger in der Erde. »Sorry«, murmelte und ging bei ihrer Socke behutsamer vor. »Das sieht übel aus. Der ist so dick und blau wie 'ne Pflaume! Kannst du auftreten?« »Ich weiß nicht!« »Versuch es mal...warte ich helfe dir!«, er legte ihren Arm über seine Schulter und stützte sie so. Vorsichtig trat sie auf. Es schmerzte fürchterlich, doch sie musste sich zusammenreißen. »Es geht so!« »Wirklich?«, misstrauisch sah er sie von der Seite an. Sie nickte. »Okay, es nützt nichts wir müssen weiter. Es ist nicht mehr weit...schon gleich da vorne. Am besten stütze ich dich weiter. Den Rest schaffen wir jetzt auch noch!« »Ja!« Sie zog sich wieder ihren Schuh an und humpelte mit Freds Hilfe weiter. Ihr war das ganze etwas peinlich. Sie war sozusagen auf ihn angewiesen. Sie konnte nicht alleine gehen. »Am besten verstecken wir uns erstmal hinter einen Baum«, flüsterte er ihr ins Ohr und kam ihr dabei wieder einmal verdammt nahe. »Ich weiß nicht, ob dort wirklich Wölfe lauern. Jedenfalls hört man sie nicht.« Hope nickte und zusammen schlichen sie hinter eine große Eiche. Hope setzte sich auf den kalten Waldboden und lehnte sich mit den Rücken gegen den Stamm. Erschöpft schloss sie die Augen. Der Schmerz war noch stärker geworden. Fred musterte sie besorgt. Er wusste nicht was er mit ihr machen sollte. Sollte sie lieber hier sitzen bleiben, während er das Kraut holte oder war es besser sie mitzunehmen? Bei Gefahr konnte sie nicht schnell genug flüchten. Er schaute um den Baum herum. Einige Meter von ihnen entfernt, erhob sich ein recht großer Fels aus dem Boden. Er war vielleicht neun Meter hoch. Das Mondlicht erhellte ihn unheilvoll und in den Felsspalten leuchtete etwas. Er kniff die Augen zusammen. Es war eine goldene Pflanze. Das musst das gesuchte Cytrilliskraut sein. Von Wölfen wahr weit und breit nichts zu sehen. Ob sie vielleicht irgendwo in einer Höhle lauerten oder war sie auf Beutejagd. Aus dem Unterricht wusste er, dass Werwölfe, wie normale Wölfe auch, im Rudel lebten. Wenn, dann würden sie es gleich mit Dutzenden zu tun kriegen. »Was siehst du?«, fragte Hope unter ihm. »Nichts.« »Wie, nichts?« »Na ja, jedenfalls keine Wölfe, aber dafür das Cytrilliskraut!« »Keine Wölfe? Da muss ich mich erstmal selbst überzeugen«, sie zog sich am Baustamm hoch und lugte auf der gegenüberliegenden Seite von ihm herum. »Tatsächlich! Vielleicht haben sie sich versteckt. Die haben uns sicher kommen hören. Vielleicht ist es auch eine Falle.« »Ach Quatsch. Entweder Professor Sprout hat uns angelogen oder die Viecher sind ausgeflogen! Lass uns jetzt endlich das Zeug holen und wieder verschwinden!«, entschlossen umklammerte Fred seinen Zauberstab und betrat die Lichtung. »Hey, warte! Nimm mich gefälligst mit!«, schimpfte Hope und humpelte ein Paar Schritte vorwärts. weiter kam sie nicht. Zögernd blieb Fred stehen. Er überlegte, was er jetzt tun sollte. Hope bemerkte seine Unsicherheit. Wütend stemmte sie die Hände in die Hüften und funkelte ihn an: »Heißt das du wolltest mich hier alleine lassen?« »Na ja, ich weiß nicht, ob du das schaffst und ...ähm...«, stammelte er. »Hör mir mal gut zu, Fred Weasley, ich weiß das ich dich mit meinen Wehwehchen belästige, aber das ist noch lange kein Grund mich hier alleine zu lassen. Ich habe dir versprochen mit in den Wald zu kommen, obwohl ich Angst davor hatte. Und die habe ich immer noch. Wir wollten das hier zusammen machen. Ich weiß auch nicht, was in den letzten Tagen geschehen ist, aber irgendwie haben wir uns immer vertragen. Und ich werde dich jetzt nicht alleine dahingehen lassen. Ich werde dir helfen so gut ich kann mit meinem Knöchel....auch...wenn...ich dabei sterbe. Und w-wen e-einer v-von uns stirbt....dann...d-dann s-sterben ...wir...dann sterben wir zusammen!«, die Worte waren ihr ohne nachzudenken über die Lippen gekommen. Aber es war die Wahrheit. Sie spürte eine gewisse Loyalität zu dem Weasley. Fred starrte sie entgeistert an: »W-was hast du da eben...gesagt?« Hope schloss die Augen und wiederholte den letzten Satz: »Wenn einer von uns stirbt, dann sterben wir zusammen!« »Okay!«, er ging zurück zu ihr und griff nach ihrer Hand. Hope keuchte. Damit hatte sie nicht gerechnet. »Dann lass uns zusammen gehen!«, er zog sie mit sich. Sie ließ es geschehen und hielt ihren Zauberstab kampfbereit vor sich, als sie die Lichtung betraten. Sie bewegten sich vorsichtig und langsam. Einerseits wegen Hofes Knöchel und andererseits wollten sie keine Aufmerksamkeit erregen. Nach einigen Metern hörte Hope einen Ast knacken. »Hast du das gehört?«, fragte sie leise. »Was?«, Fred sah sie erstaunt an. »Ach, nichts, ich hab mich geirrt...glaub ich.« Sie erreichten die Ausläufer des Felsens. Da die Nischen mit dem Kraut etwas höher lagen und vom Boden aus unmöglich zu erreichen waren, mussten sie wohl oder übel klettern. Keiner der beiden kam der Gedanke, dass Kraut mit einem passenden Zauberspruch einfach hinunter zu zaubern. »Schaffst du das?« »Ich...ich weiß nichts, aber ich werde es auf jeden Fall versuchen«, sagte Hope fest entschlossen und setzte den Fuß mit dem gesunden Knöchel auf einen Felsvorsprung. Zusammen schafften sie es wirklich. Fred musste Hope oft helfen, aber nach ihrer Loyalitätszusage hatte er nichts dagegen und war sogar froh nicht alleine zu sein. Sie erreichten die erste Felsspalte in der das Kraut geheimnisvoll glänzte. »Wunderschön«, flüsterte Hope verzaubert. Die Pflanze sah aus, als wäre sie pures Gold. Entschlossen griff Fred mit der Hand in die Nische, um es zu rupfen, wurde aber von Hope am Handgelenk festgehalten. »Hey!« »Bist du bescheuert! Du weißt doch gar nicht, ob man das Zeug anfassen darf. Vielleicht ist es ja gefährlich!« »Glaubst du wirklich?«, fragte er nicht sehr überzeugt. »Vorsichtig ist die Hexe in der Porzellankiste«, sie zog ein Taschentuch aus der Tasche, wickelte damit vorsichtig etwas von den leuchtenden Halmen ein und ließ es in ihrer Jackentasche verschwinden. »Und jetzt schnell zurück ins Schloss!« »Das war´s schon?«, fragte Fred enttäuscht. »Ja, zum Glück!« Und zusammen machten sie sich wieder an den Abstieg, der um einiges leichter war. Fred kletterte vor, blieb kurz stehen und Hope rutschte in seine Arme. Sie versuchte dabei so gut es ging Körperkontakt zu vermeiden. Fred war das natürlich nicht entgangen und grinste hinterhältig. Als er wieder mit beiden Beinen auf dem Waldboden stand, zog er die überraschte Hope an den Hüften hinunter in seine Arme. »Weasley! Lass mich los!«, zischte sie in sein Ohr. »Wieso sollte ich!«, lachte er, »ich find´s schön!« »,B-bitte l-las mich los!«, ihre Stimme war auf einmal ängstlich. »Bin ich denn so schrecklich?« »Fred, l-las uns ganz schnell verschwinden...« »Wieso denn?« »Weil die W-wölfe uns eingekreist haben.« Ende von Kapitel Vierzehn Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)