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Hija De La Luna

FW/OC, GW/HG, HP/GW, HP/CC, RW/LB
von

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Dumbledore's Armee


 

31. Dumledore's Armee
 

Fred und Hope kamen am späten Nachmittag zurück ins Schloss. Zum Glück war gerade niemand auf dem Korridor, als sie aus dem Buckel der Hexe krochen. Sie hatten während des Marsches kein Wort miteinander gewechselt.

Fred blickte sie nachdenklich, als sie ihren Umhang von etwas Lehm befreite.

»Was ist?«, fragte sie ruppiger als sie wollte.

»Du hast dich schon wieder von mir überreden lassen etwas Verbotenes zu tun«, grinste er, »ich hab einen schlechten Einfluss auf dich.«

»Bild dir ja nichts drauf ein, Weasley!«, fauchte sie, wirbelte herum und ging schnurstracks den Korridor entlang. Fred brauchte nicht lange um sie einzuholen.

»War ja nicht böse gemeint«, entschuldigte er sich.

»Und wie dann?«

»Na ja...mehr so als Kompliment«, erklärte er und grinste von einem Ohr zum anderen.

»Du bist...« Unmöglich, hatte sie sagen wollen, doch mitten im Satz blieb sie stehen und schaute schockiert in den rechten Seitengang.

»Oh nein«, murmelte sie und wurde auf einen Schlag ganz bleich im Gesicht. Fred folgte irritiert ihrem Blick und auch ihm verschlug es für einen Moment die Sprache.

»Euan!“, kam es Hope über die Lippen und dann lief sie los. Auf die Gestalt zu, die nur wenige Meter von ihnen entfernt stand.

»Euan«, keuchte Hope noch einmal, »was ist passiert?«

Der Erstklässler stand in dem dunklen Korridor. Sein linker Unterarm war blutverschmiert. Er war kreidebleich und starr vor Angst. Seine Unterlippe bebte und seine Augen huschten nervös hin und her.

»Umbridge!«, war das letzte, was er hauchte bevor er in Ohnmacht fiel. Fred schaltete schnell und fing ihn auf bevor er unsanft auf dem Boden fallen konnte. Er nahm ihn auf den Arm.

»Schnell in den Krankenflügel mit ihm«, sagte Fred ruhig. Hope nickte. Zu mehr war sie nicht fähig. Ihr saß ein schwerer Kloß im Hals und eine einzelne Träne rollte über ihre Wange.

Magie an zu wenden ist verboten!“, stand da in blutigen Buchstaben auf Euans schmalem Unterarm.

»Dieser alte Drachen«, zischte sie wütend und hätte am liebsten geschrien.
 

Zusammen mit Fred brachte sie Euan in den Krankenflügel. Madame Pomfrey stellte nicht groß Fragen. Sie konnte sich vorstellen, was geschehen war, denn dies war nicht der erste Schüler, der mit einem verstümmelten Unterarm zu ihr kam. Doch es war der jüngste und der erste, der nicht mehr bei Bewusstsein war. Sie ärgerte sich, dass sie nichts gegen diese Art von Bestrafung tun konnte.

»Wie kann sie so etwas gemeinste nur ein so kleinen Jungen antun?«, schluchzte Hope und schaffte es nicht mehr die Tränen zurück zuhalten. Auch Fred kniff wütend die Lippen zusammen:

»Dafür sollte man sie bestrafen!«

Kraftlos ließ sich die Blonde auf einen der Besucherstühle fallen.

»Er war immer so fröhlich und lustig«, sagte sie lahm und starrte auf das blasse Kindergesicht. Sie hatte den Kleinen wirklich gern.

»Hey, er wird schon wieder auf die Beine kommen«, tröstete Fred seine Mitschülerin und legte den Arm um sie. Es war eine so einfache Geste, aber sie war so beruhigend, dass sie tatsächlich aufhörte zu weinen.

»Aber diese Umbridge würde ich mir gerne mal vorknöpfen!«, brachte sie zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor. In diesem Moment hätte sie einen Menschen nicht so sehr verachten können wie diese widerliche Frau.

»Wir hassen sie ja alle«, knurrte Fred, »und dieses Mal ist sie echt zu weit gegangen. Es wird Zeit, dass wir sie endlich los werden.«

»Man kann Umbridge einfach nicht loswerden. Wie eine Qualle klebt sie in Hogwarts«, meinte Hope trübsinnig.

»Eine fette, rosa Qualle«, verbesserte er sie und musste trotz der ernsten Situation schmunzeln. Dann dachte er einen Moment nach und seine Miene hellte sich noch etwas auf.

»Aber ich habe eine Idee wie du helfen kannst gegen diese Art von Schulbildung zu rebellieren«, erklärte er geschäftlich und sah sie mit funkelnden Augen an.

»Es ist doch nicht einer deiner Weasley – Jucks – Ideen, oder?«, fragte sie misstrauisch.

»Nein“, versicherte er, „ich muss da nur kurz was klären. Warum ist uns das denn nicht schon früher eingefallen.« Er schüttelte den Kopf und ging dann immer noch gepackt von Enthusiasmus davon.

„Bis nachher!«, rief Hope ihm noch hinterher, aber es klang etwas lasch, als hätte ihr der Anblick Euans jeden Faser Energie entzogen. Und so fühlte sie sich auch: mutlos, kraftlos und hilflos. Leer.

Noch eine Weile blieb sie starr auf dem Stuhl sitzen und sah dem Erstklässler bei seinen regelmäßigen Atemzügen zu. Madame Pomfrey hatte es wohl für besser gehalten ihn erstmal nicht aus seiner Ohnmacht zu wecken, um ihn noch etwas Zeit zum Erholen zu geben. Bald raffte sich Hope langsam auf und machte sich auf den Weg in den Gryffindor- Sturm. Eigentlich hatte sie keine Lust den Blicken der anderen ausgesetzt zu sein, aber andererseits wollte sie einfach nur ins Bett. Das klang ihr jetzt am Angenehmsten nach diesem Tag, auch wenn es erst früh am Abend war.
 

Sie hätte wahrscheinlich mächtig verschlafen, hätte Angelina sie nicht geweckt.

»Du siehst ja fürchterlich aus! Ist was passiert?«, fragte diese sogleich besorgt.

Hope schüttelte bloß den Kopf. Sie wollte nicht gerne darüber reden und ihre beiden Klassenkameradinnen verstanden die stumme Botschaft. Sie fragten nicht weiter nach und begannen diesen wie jeden anderen morgen auch. Hope tat alles ganz automatisch, aber mit ihren Gedanken war sie ganz woanders.

Ihr war endgültig klar, dass es in Hogwarts nicht so weiter gehen konnte. Man musste Umbridge endlich das Handwerk legen, das wusste sie.

»Hey«, Hermine tauchte neben ihr auf, als sie gerade auf den Weg zur Bibliothek. Der Anflug eines Lächelns huschte über Hopes Gesicht.

»Ach Hallo, Hermine. Wie geht es dir?«

»Mir geht es gut, aber was ist mit dir?«, die Jüngere machte ein besorgtes Gesicht.

»Wieso?«, Hope zog misstrauisch eine Augenbraue hoch.

»Ach, ich habe nur diese Sache mit dem kleinen Euan Abercrombie gehört«, sie schüttelte nur traurig den Kopf.

»Wer hat das denn herum erzählt?«, Hopes Miene verfinsterte sich.

»Fred hat es nur George, Ginny und mir erzählt. Sonst keinem«, beeilte sich Hermine zu sagen. Hope seufzte:

»War ja klar, dass der so eine Sache nicht für sich behalten kann.«

»Du darfst ihm das nicht übel nehmen. Er hat sich furchtbar über diese Sache aufgeregt und schmiedet schon Rachepläne für Umbridge. Ich glaube ihn hat das genauso mitgenommen wie dich.«

»Ich weiß«, sagte die Blonde traurig, »Euan kann man ja nur gerne haben. Es ist überhaupt schlimm, dass Umbridge Bestrafungen schon an Folter grenzen, aber Euan war wirklich zu klein dafür. Wenn er wieder wach ist, dann hat er bestimme mehr Angst vor ihr als vorher.«

Hermine nickte. Auch sie wirkte bestürzt. Ihr Gerechtigkeitssein war mal wieder erwacht.
 

Sie kamen in die Bibliothek und setzten sich an einen Tisch in einer abgelegenen Ecke.

»Fred und ich haben uns nochmal kurz unterhalten«, meinte Hermine und senkte etwas ihre Stimme, »nach diesem Erlebnis glauben wir, dass du unbedingt etwas gegen Umbridge unternehmen willst, aber bevor du irgendetwas machst, was dich in Schwierigkeiten bringt, haben wir uns eine andere Lösung überlegt.«

»So?«, Hope sah ihre Freundin verwirrt an. Hermine nickte eifrig und sah sich nach allen Seiten um. Als sie sicher war, dass sie sicher war, dass niemand die beiden Mädchen belauschte, beugte sie ihren Kopf etwas vor und wisperte mir verschwörerischer Stimme:

»Wir denken, dass es an der Zeit ist dir etwas mehr zu verraten.«

Hope legte den Kopf schief:

»In wie fern?«

»Hast du schon mal etwas von Dumbledore's Armee gehört?«, fragte Hermine. Hope schüttelte heftig den Kopf.

»Also gut, Dumbledore's Armee haben wir letztes Jahr gegründet, nachdem wir Umbridges Unterrichtsmethoden satt hatten. Harry, Ron und ich haben einige unserer Mitschüler zusammen getrommelt von denen wir wussten, dass sie bereit wären mit zu machen. Dich kannten wir zu schlecht, um dich einzuweihen, aber ich wir haben schon länger überlegt dich beitreten zu lassen«, wisperte Hermine.

»Und was ist jetzt Dumbledore's Armee genau?«, hakte Hope nach, die keinen blassen Schimmer hatte wovon die beiden gerade sprachen.

»Pst!«, Hermine hielt sich den Zeigefinger vor den Mund, »davon darf keiner, und vor allem Umbridge, nichts erfahren. Wir treffen uns ein Paar Mal und dann unterrichtet uns Harry in Verteidigung gegen die dunklen Künste. Und er ist wirklich gut darin. Er bringt uns all das bei, was wir können müssen, wenn wir einem Todesser oder einem anderen Schwarzmagier gegenüber stehen. Es ist sozusagen ein geheimer Widerstand.«

»Seid ihr denn noch nicht erwischt worden? Ich dachte alle Clubs und geheimen Treffen seien verboten?«, Hopes Interesse war geweckt worden.

»Aber an Verbote muss man sich nicht notgedrungen halten«, Hermine zwinkerte.

»Und wo trefft ihr euch immer?«, flüsterte Hope.

»Du lässt dir am besten von irgendwem den Weg zweigen. Die aus deiner Klasse machen das sicher«, schlug Hermine achselzuckend vor.

»Gut«, nickte Hope.

»Klasse«, meinte Hermine mit einem Grinsen und schlug ein Buch auf, um gleich dahinter zu verschwinden.
 

Hope warf währenddessen einen Blick auf ihren Stundenplan. Eher aus Gewohnheit, denn auswendig kannte sie ihn von vorne bis hinten. Sie hatte gleich Zaubertränke, aber es war noch genug Zeit, um schon mit den Hausaufgaben anzufangen.

»Du Hope?“, Hermines Kopf tauchte noch einmal auf.

»Ja?«

Die Jüngere zögerte etwas, bevor sie vorsichtig fragte:

»Ist dir auch schon aufgefallen, dass George sich in letzter Zeit ziemlich seltsam benimmt?«

Hope konnte sich gerade noch ein Kichern verkneifen. Sie ahnte schließlich, worum es ging, also setzte sie bloß eine nachdenkliche Miene auf und meinte unschuldig:

»Nein, was meinst du denn damit?«

»Na ja«, sagte Hermine langsam, »er ist seit neusten immer in der Bibliothek, obwohl er doch eigentlich von Büchern und Hausaufgaben nicht viel hält. Außerdem hat er letztens diese komischen Worte geschrieben, aber behauptet es sei bloß ein Brief.« Sie gab ihrer Freundin das Stück Pergament, welches der Zwilling damals auf dem Tisch im Grimmauldplatz vergessen hatte.

Auch Hope brauchte etwas, um seine Schrift zu entschlüsseln.

»Das scheue Reh mit den wunderbaren braunen Augen!«, las sie schließlich verwirrt. Und sah Hermine dann fragend an.

»Wieso schreibt er diesen Satz gleich zehn Mal hier hin?«

» Kein Ahnung«, Hermine zuckte die Achseln. Dann ging Hope plötzlich ein Licht auf und sie lachte kurz.

»Was ist denn?«, fragte Hermine neugierig.

»Ach nichts, ich habe nur gerade etwas völlig schräges gedacht«, kicherte Hope.

»Und was?«, die Brünette ließ nicht locker. Hope seufzte:

»Kann es vielleicht sein, dass mit dem scheuen Reh du gemeint bist?«

»Was?«, Hermine starrte sie fassungslos an.

»Ich glaube«, sagte Hope langsam und grinsend, »dass er in dich verknallt ist!«

Vor Schreck klappte Hermine der Unterkiefer herunter und ihre Wangen nahmen einen rötlichen Schimmer an.

»Wie kommst du denn drauf, das ich doch un-«

»Er hat diesen Satz aufgeschrieben, weil er deine braunen Augen mag und du ihm wie ein schüchternes Reh vorkommst«, unterbrach die Blonde sie.

»Aber wie? Ich verstehe nicht...«, stammelte Hermine und wurde noch röter.

»Kein Wunder, dass er öfters in der Bibliothek ist: Er mag dich. Und das wissen bereits fast alle außer dir«, erklärte die ältere nüchtern.
 

Hermine wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. Sie wusste nicht, was sie darüber denken sollte. Sie hatte noch nicht viel mit George Weasley zu tun gehabt, aber da er der Bruder von Ron war, hatte sie noch nicht auf [style type="italic"]diese[/style] Weise über ihn gedacht. Vielleicht als guten Freund oder sogar Bruder, aber fühlte sie auch mehr für ihn? Oder anders gefragt: Konnte sie mehr für ihn fühlen, als Freundschaft? Im Moment kam ihre das ziemlich seltsam vor, aber was hielt sie davon ab es nicht zu versuchen? Wenn George sie wirklich mochte, dann musste sie ihm doch sicher eine Chance geben. Zu diesem Zeitpunkt konnte sie wirklich noch nicht sagen, was sie für ihn empfand. Aber sie wollte von nun an mehr darauf achten, auch wenn sie nicht genau wusste wie sie ihm gegenüber nach diesem Gespräch mit Hope verhalten sollte.

Zu weiteren Gesprächsthemen kam es vorerst nicht. Denn schon bald machte sich Hope auf zum Zaubertränke- Unterricht. Snape schien zum ersten Mal richtig gut aufgelegt zu sein, denn er gestattet seinen Schülern an ihrem Zaubertrank weiterzuarbeiten.
 

»Die Paare, die ihren schon fertig haben. Machen den Trank auf Seite zweihundert-vierzig“, meinte er.

»Manno!«, stöhnte Fred, der neben Hope saß, »und ich dachte wir hätten eine weitere Freistunde.«

»So was können wir uns kurz vor den Prüfungen nicht leisten«, sagte sie streng und schlug das Buch auf.

»War ja klar, dass wieder so ein Spruch kommt«, griente Fred. Sie ignorierte ihn und ging stattdessen die Zutatenliste durch.

»Nach dieser miesen Aufgabe haben wir doch mal eine Auszeit verdient findest du nicht?«, meinte er und begann mit seinem Zauberstab auf dem Kessel zu trommeln. Hope warf ihm einen genervten Blick zu, doch er trommelte nur noch lauter.

»Expelliarmus! Mr. Weasley in meinem Unterricht unterlassen Sie bitte jegliche Kindereien“, schnarrte Professor Snape und killte ihn mit seinem Blick.

»Alte Fledermaus«, knurrte Fred als Snape vorbeigerauscht war.

»Er hat aber Recht. Du könntest mir zur Abwechslung auch mal behilflich sein«, erklärte Hope und schnippte ein Kraut in den Kessel, während die ihm mit der anderen Hand ein Brettchen mit Fliegenpilzen zuschob. Fred seufzte.

»Auch das noch. Da rettet man sie vor Wölfen und sie verlangt dann auch noch, dass man Sachen klein schnippelt.«

»Du Armer!«, meinte sie spöttisch.

»Ja genau und ich finde ich müsste für diese Arbeit auch eine Belohnung bekommen«, meinte er,

»Wie wäre es mit einem Dankeschön«, schlug sie vor.

»Na, ein bisschen mehr muss es schon sein«, forderte er, »die Pilze sind schwer zu schneiden.« Er rutschte andauernd mit dem Messer ab, was allerdings nicht an den Pilzen liegen konnte.

»Na gut, dann schlag du was vor.«

Fred dachte einen Augenblick nach, während er schnippelte. Dann grinste er sie anzüglich:

»Wie wär's mit einem Kuss?«
 

Hope wurde knallrot im Gesicht bevor sie das Messer sinken ließ und sich ihre Miene verhärtete.

»Hab ich etwas falsches gesagt?«, Freds Lächeln verschwand. Sie schüttelte ihren Kopf und wandte ihn schnell von ihm ab.

»Ach komm schon. Es war doch nur ein Scherz. Nicht ernst gemeint«, erklärte er.

Sie kniff bloß die Lippen zusammen, während sie einen Schmerz spürte, den sie schon wieder verdrängt hatte. Doch die Wunde schien tief zu sitzen und eine einzelne Träne rollte über ihre Wange. Zum Glück schien niemand es mitzukriegen. Niemand außer Fred.

»Was ist los?«, fragte er besorgt und klang auf einmal ganz anders als sonst. Sie schüttelte bloß heftig den Kopf und presste dann nur ein Wort hervor:

»Cormac.«

»Cormac?«, flüsterte Fred und runzelte ärgerlich dir Stirn. »was hat der Vollpfosten jetzt damit zu tun?« Sie schluckte weitere Tränen hinunter und beugte sich dann zu ihm vor, sodass es der Rest der Klasse nicht mitbekam.

»Er hat mich auch gefragt ob er zur Belohnung einen Kuss für einen Lutscher bekommt, den er mir in Hogsmead geschenkt hatte«, erklärte sie und fragte sich, warum sie ihm diese Geschichte noch erzählte, wenn eigentlich das Thema durch war. Fred's Miene wurde hart:

»Und hast du ihn...?«

»Natürlich nicht!«, rief sie angewidert, sodass sich einige nun doch zu ihnen um wandten. Schnell senkte sie ihre Stimme wieder.

»Er wollte, aber ich bin im letzten Moment abgehauen.«

»Glück gehabt«, er schien wirklich erleichtert zu sein. Hope bekam den Verdacht, dass er nicht nur für sie selbst sprach.
 

»Dann hätte das nicht sagen sollen. Tut mir wirklich leid«, entschuldigte er sich.

»Schön gut«, sie lächelte ihn freundlich an, »das konntest du ja nicht wissen und es war ja auch nicht ernst gemeint, oder?«

»Nein. Natürlich nicht«, murmelte er und sie hätte schwören können, dass etwas Enttäuschung in seiner Stimme lag.

»Übrigens: ich soll dir von Harry ausrichten, dass morgen ein DA-Treffen stattfindet«, er flüsterte jetzt fast in ihr Ohr, damit es niemand mitbekam, »George und ich nehmen dich mit. Also sei um Punkt neun im Gemeinschaftsraum zum Aufbruch.« Sie nickte.

»Mrs. Shycates und Mr. Weasley, wenn Sie nicht sofort den Rand halten und jegliche Privatgespräche einstellen, werde ich Ihnen beide einen weiteren Trank aufzwingen. Ich dachte da vielleicht an einen Vielsafttrank«, brüllte Professor Snape mit einem hämischen Grinsen.

»Aber nur, wenn wir uns nicht in Sie verwandeln müssen. Ich habe keine Lust als überdimensionierte Fledermaus herumzulaufen!«

Für diese Frechheit bekam Fred ein Buch um die Ohren geworfen und eine saftige Strafarbeit plus einer Woche Nachsitzen.
 

Am nächsten Tag ging sie zusammen mit den Zwillingen zusammen zu ihrem ersten DA-Treffen. Sie war überrascht wie viele Schüler aus den verschiedenen Häuser, ausgenommen natürlich Slytherins, dabei und fest entschlossen waren Umbridge und den Rest zu schlagen. Harry war wirklich ein guter Lehrer und wenn sie ehrlich war, dann machte es Spaß heimlich durch die Gänge zu schleichen,um verbotenerweise Verteidigung gegen die dunklen Künste ausnahmsweise mal wieder in der Praxis erleben zu dürfen.

»Hier, darauf siehst du immer, wenn wir ein nächstes Treffen haben. Du darfst sie nur nicht aus Versehen ausgeben«, Harry drückte ihr am Ende ein Gallone in die Hand.

»Danke, Harry«, lächelte sie, »das ist echt eine gute Sache, die ihr euch da ausgedacht habt und ich bin froh, wenn ich helfen kann.« Er erwiderte ihr Lächeln fröhlich.

Dann sprach Cho ihn mit einem süßen Lächeln von der Seite ab und Hope verschwand schnell.

»Was will die denn schon wieder?«, fragte Ginny genervt.

»Ich habe gehört die beiden haben sich vor den Ferien geküsst. Stimmt doch Hermine, oder?« , kicherte Lavender Brown, die an Rons Arm hing. Ginny verzog das Gesicht und ging dann.

»Das geht uns nichts an«, meinte Hermine scharf, »also lasst uns jetzt gehen.« Sie packte ihre Tasche und warf Ron und Lavender einen auffordernden Blick zu. Die beiden ließen Harry und Cho schließlich doch noch alleine. Ron allerdings nicht ohne hinter Chos Rücken Harry einen Finger nach oben zu zeigen.

»Hast du Lust Euan zu besuchen?«, fragte Fred, der vor der Tür des Raumes der Wünsche auf Hope gewartete zu haben schien.

»Ja gern«, meinte sie bloß.
 

Euan sah schon wieder etwas besser aus, aber trotzdem war sein Lächeln nur schwach, als die beiden Siebtklässler den Krankenflügel betraten.

»Na du, wie geht’s dir?«, Hope lächelte ihn an und setzte sich auf die Kante seines Bettes.

»Schon viel besser«, ließ er verlauten.

»Das ist doch schön.«

»Wir haben dir übrigens was mitgebracht«, Fred zog ein kleines Kästchen hinter seinem Rücken hervor und drückte es dem Erstklässler in die Hand.

»Danke!«, rief dieser begeistert, als er feststellte das in dem Kästchen Stinkbomben, weiße Zuckermäuse, verzauberte Knallfrösche und Lakritzzauberstäbe waren.

»Hab ich dir nicht gesagt, dass ich weiß, was Erstklässlern gefällt?«, Fred zwinkerte Hope zu, während diese nur grinsend die Augen verdrehte.

»Übrigens danke, dass ihr mich zu Madame Pomfrey gebracht habt«, meinte Euan schüchtern.

»Hey, kein Problem«, meinte Fred bloß. Hope sah ihn ernst an. Sie musste ihn einfach fragen.

»Warum musstest du bei ihr nachsitzen?«

Euan blickte die beiden kläglich an. Auf einmal wirkte er wieder klein und zerbrechlich in dem großen Krankenbett. Kurz huschte sein Blick zu seinem Unterarm, auf dem die Schrift nicht mehr ganz so deutlich zu erkennen war, aber als Narbe: „Magie an zu wenden ist verboten!“

»Es war nicht mal wirklich meine Schuld«, sagte der Erstklässler schließlich niedergeschlagen, »Linus Graham, ein dummer Slytherin, hat mich und meine Freunde beleidigt. Wir haben versucht ihn zu ignorieren, aber sie haben uns mit Flüchen angegriffen. Da konnte ich nicht länger zu sehen, deshalb habe ich meinen Zauberstab gezogen, um ihnen Angst zu machen. Ich wollte ihn nicht benutzen. Echt nicht. Aber gerade in dem Moment kam Umbridge vorbei und hat mich zu Na-Nachsitzen verdonnert.«
 

Er machte ein unglückliches Gesicht und eine einzelne Träne rollte über seine Wange. Schnell wandte er den Kopf ab und presste bitter die Lippen auf einander. Hope glaubte ihm, dass er wirklich nicht die Absicht hatte zu zaubern und drückte vorsichtig seine Hand.

»Das ist wirklich eine schlimme Geschichte. Leider waren wir nicht früher da, um dieser alte Schachtel unsere Meinung zu sagen.«

Wieder strömte eine unheimliche Welle von Wut durch ihren Körper. Wie damals, als sie Umbridge vor der ganzen Klasse angeschrien hatte, doch diesmal versuchte sie den Energieschub zu unterdrücken. Sie versuchte ihren Kopf zu klären.

Es ist dumm jetzt was zu unternehmen. Es würde alles noch schlimmer machen, dachte sie fest und blickte zu Fred, der sie besorgt musterte. Sie verzog das Gesicht, als hätte sie Schmerzen.

Dann keuchte sie auf und spürte wie sie schon wieder ruhiger wurde. Bloß nicht voreilig sein!

»Geht es dir nicht gut?«, fragte Euan.

Sie schüttelte mit einem leichten Lächeln den Kopf:

»Nein, alles in Ordnung und ich hoffe bei dir auch bald wieder«, sie strich ihm durch das helle Haare.

»Natürlich«, meinte dieser, der nun schon wieder ein breites Grinsen im Gesicht hatte, »und dann werde ich mich an Graham rächen!«

»Nun mal halblang, du kleiner Rächer«, lachte Fred, »das muss du vorsichtig und hinterlistig angehen. Glaub mir: Ich habe da Erfahrung!«

Euan nickte grinsend und für einen Moment stand Bewunderung in seinem Blick.

»Wir beide würden dir ja gerne noch helfen einen Plan auszudenken, doch wir müssen wieder los«, erklärte der Weasley, »die Pflicht ruft!«

»Was denn?«, erstaunt blickte Hope den Zwilling an, »wir haben doch keinen Unterricht mehr.«

»Hausaufgaben?«, Fred grinste schelmisch.

»Ja klar! Du und Hausaufgaben!«, rief sie aus und tippte sich an die Stirn.

»Wieso? Glaubst du mir nicht, dass ich mich geändert habe«, gespielt erstaunt blickte er sie an.

»Ein Fred Weasley ändert sich nie!«, kicherte sie.

»Woher willst du das wissen? Vielleicht hast du ja bereits soviel Einfluss auf mich, dass ich auf einmal zu einem vernünftigen und anständigen Schüler mutiert bin«, seine Augen blitzen schelmisch.

»Na ja«, sagte sie nachdenklich und lächelte, »in letzter Zeit warst du immer ein braver Junge!“

»Krieg ich dafür einen Keks?«, es schaute sie mit bettelnden Augen, sodass sie schon wieder lachen musste.

»Vielleicht später!«

»Hey, könnt ihr jetzt mal gehen!«, ließ Euan genervt vernehmen, »ihr nervt!«

»Hast du das gehört?«, Fred blickte ihn empört an, »er meint wir nervt!«

»Na, dann sollten wir wohl lieber gehen«, kicherte Hope, zwinkerte Euan nochmal zu und zog Fred hinter sich aus dem Krankenflügel.

»Man könnte meinen, die beiden seien eines von diesen total verliebten und albern kitschigen Liebespaaren«, murmelte der Erstklässler, als er sich zurück in seine Kissen fallen ließ, »wahrscheinlich sind sie es auch!«
 

Ende von Kapitel Einunddreißig



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Karazu
2010-07-26T11:57:57+00:00 26.07.2010 13:57
Der arme Euan!!! Gott sei Dank haben Fred und Hope ihn gefunden...
Ich mag an dem Kapitel besonders das Ende, als die beiden ihn besuchen. So niedlich die zwei ^^

Bis gleich zum nächsten Kommi! *winkewinke*
Von:  eva-04
2010-07-21T15:54:00+00:00 21.07.2010 17:54
das kappi ist großartig geschrieben^^
ich mochte diese alte fiese kröte noch nie-.-
wie kann die sowas einem erstklässer antun-.-
hope und red sind einfach zusüß^^

*wink*


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